Von japanischem Essen und Arbeitsmentalität

Wie ich schon in einigen Einträgen hier erwähnt habe, bin ich der festen Überzeugung, dass eine Sprache nicht ohne die Kultur gelernt werden kann. Und obwohl ich ein großer Fan von Anime und Manga bin, ist der Hauptgrund, warum ich nach Japan reisen will, das Essen. Aus diesem Grund sehe ich mir oft Videos von Leuten an, die mir zeigen, wo sie gut und günstig essen gehen. Darunter fallen Selbständige, Studenten und natürlich auch Salaryman (sararī man,サラリーマン). Männer und Frauen, die meist bei größeren Unternehmen angestellt sind und dort für ein Gehalt, im Englischen „salary“, arbeiten. Diese treffen sich anscheinend ab und zu nach der Arbeit, um gemeinsam etwas trinken zu gehen.

Japanische Kultur per Video

Beispiel: JAPANESE SALARYMAN NIGHTSTORIKIZOKU “NOMIKAI” (drinking party)

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Hier lernen wir z. B., dass es klug ist, bei beliebten Izakaya(japanische Kneipe, 居酒屋) vorher zu reservieren. Aufgrund von Personalmangel wird oft am Tablet bestellt, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Roboter das Essen bringt. Soweit so gut.

Japanische Arbeitsregeln

Japanische Arbeitsregeln erklärt von Sora The Troll:

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Diese Salarymen reden manchmal von ihrem Alltag, und bei Gott ist das teilweise deprimierend. Sie arbeiten oft in einer Black Company (ブラック企業/ブラック会社, burakku kigyō/burakku gaisha). Das sind Unternehmen, die dafür bekannt sind, ihre Angestellten nicht sonderlich gut zu behandeln.

Alone in Tokyo After Work | 9 pm–1 am – Cozy Night Routine I Stress, Beer 🍺 & Quiet Night

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a day in the life of salaryman

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Probleme der Arbeitsmentalität

Karōshi (karōshi,過労死, Tod durch Überarbeit), die hohe Selbstmordrate, Scheidungsrate, Geburtenrückgang und große Teile der Obdachlosenproblematik scheinen mit dieser Arbeitsmentalität Japans in Verbindung zu stehen. Und sie ist nicht einmal effizient, trotz unzähliger unbezahlter Überstunden ist Japans BIP pro Kopf schlechter als das von Spanien. Und Spanien hat die Siesta erfunden. Keine Ahnung, was Japan tun sollte, jedoch fällt mir dieser alte Witz aus Kindertagen ein:

Lehrerin: „Einige Ameisen trägen über das 30‑fache ihres Körpergewichts, Fritzchen, was sagt uns das?“
Fritzchen: „Das die Ameisen keine Gewerkschaft haben!“

Lichtblicke

Aber nicht alles ist schlecht und deprimierend. Die japanische Regierung scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, bestätigt wird das durch Kampagnen wie Hatarakikata Kaikaku (働き方改革, Arbeitszeitreform) für weniger Arbeitszeit und mehr bezahlten Urlaub. Aber wird es überhaupt möglich sein, diese tief sitzende Arbeitskultur zu überwinden? Die japanische Geschichte hat gezeigt, wie in der Meiji Era oder der Nachkriegszeit, dass Japan zu unglaublichen kulturellen Veränderungen fähig ist, wenn es denn nur will.

Zum Abschluss möchte ich euch noch @NomadPush vorstellen. Ein Mann mit einer unglaublichen positiven Energie, der keine Lust mehr hatte, dem traditionellen Weg zu folgen.

Escaping the System in Japan: Homeless Life to Van Life

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